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Publikation Weder Heim noch Familie? Eine geschlechterkritische Analyse sozialpädagogischer Wohngemeinschaften in den 1970er-Jahren am Beispiel von Zürich und Innsbruck(Springer, 2024) Hörler, Daniela; Fink, Andreas; Griesser, MarkusIn den 1970er-Jahren etablierten sich im deutschsprachigen Raum sozialpädagogische WGs (Wohngruppen, Wohngemeinschaften) als alternative Angebote der stationären Jugendhilfe. Ihre Entstehungsgeschichte und insbesondere deren geschlechterspezifische Implikationen, die sich bis heute als relevant erweisen, sind bislang kaum erforscht. Anhand zweier Fallbeispiele aus Zürich, Schweiz, und Innsbruck, Österreich, arbeitet die vorliegende Untersuchung heraus, wie in den zeitgenössischen Debatten um die neuen Unterbringungsformen sowohl Ideen von vergeschlechtlichter Familienähnlichkeit als auch familienkritische Ansätze verhandelt wurden. Dabei wird die Ausgestaltung der sozialpädagogischen WGs aus einer geschlechterkritischen Perspektive analysiert und mit Rückgriff auf das von Niederberger und Bühler-Niederberger entwickelte Konzept der Gesellungsformen eingeordnet. Hierbei zeigt sich ein differenziertes Bild: Einerseits lassen sich in den neuen Ansätzen der 1970er-Jahre neben den Gesellungsformen Familie und Organisation Spuren einer dritten Form, dem Kollektiv, nachweisen. Andererseits wird die damit einhergehende Möglichkeit veränderter Geschlechterverhältnisse durch deren Retraditionalisierung im Feld der stationären Jugendhilfe stark restringiert.01A - Beitrag in wissenschaftlicher ZeitschriftPublikation Zahlen, Stadtregierung und Heimpolitik. Die Verwaltung sozialer Probleme unter raumtheoretischer Perspektive (Zürich 1970-1990)(Beltz Juventa, 03/2024) Hörler, Daniela; Hauss, GiselaDie Fallstudie fokussiert auf die Repräsentation des Raums (Lefebvre), in welche immer auch geschlechtsspezifische Ordnungskategorien eingelassen sind. Konkretes Untersuchungsfeld ist die Heimpolitik der Stadt Zürich von 1970 bis 1990. Es wird herausgearbeitet, wie die Verwaltung der Heime zunehmend Debatten zu sozialen Problemen in eine numerische, geschlechtsspezifisch ausbuchstabierte Logik von Angebot und Nachfrage überführte. Präsentiert wird damit eine neue Einordnung von Veränderungen in der öffentlichen Erziehung.01A - Beitrag in wissenschaftlicher ZeitschriftPublikation Rezension: Deplazes, Daniel: «Nobelhotel für Versager». Das Landerziehungsheim Albisbrunn in den Akteur-Netzwerken des Schweizer Heimwesens, 1960–1990. Zürich 2023(06.05.2024) Heiniger, Kevin; Prinz, Claudia10 - Elektronische-/ WebpublikationPublikation Die Schwersterziehbaren. Diskursive Konzepte zu Klientel, Anstalten und Massnahmen in der Schweiz (circa 1900 bis 1980)(Beltz Juventa, 2024) Heiniger, KevinDie Konstruktion von schwersterziehbaren in Abgrenzung zu schwererziehbaren Jugendlichen lässt sich in der Schweiz auf die Vorarbeiten zum Strafgesetzbuch im frühen 20. Jahrhundert zurückführen. Der Beitrag folgt dem fachpolitischen Diskurs zu dieser jahrzehntelang nur vage definierten Problemkategorie und den disparaten Behandlungs- oder Therapiemodellen, die in diesem Kontext vorgeschlagen wurden. Mit den Anstalten für Nacherziehung (ANE) erhielten die „besonders schwierigen“ Jugendlichen in den späten 1970er Jahren ein physisch gebautes Erscheinungsbild.01A - Beitrag in wissenschaftlicher ZeitschriftPublikation In Flux. The Refiguration of the City of Zurich's Residential Care System under Signs of societal Transformation (1970 to 1990)(20.07.2023) Heiniger, KevinThe city of Zurich, the largest city in Switzerland, was home to nearly two dozen institutions for children and young people of all ages. The facilities formed an extremely dynamic field. In the period from 1970 to 1990, i.e. in the aftermath of the 1968 movement and the fundamental criticism of residential child and youth care (Heimkampagne), a large number of institutional concept changes and innovations took place: Institutions closed their doors and reopened them years later with new functions; the number of available places was reduced almost across the board, which in many cases was also justified by more personnel-intensive care. At the same time, the traditional values and practices continued to dominate the residential care system. Some facilities showed astonishing stability with minor adjustments. This tension between persistence and change can be vividly illustrated by the Pestalozzi Youth Center Burghof, a large organization (50 to 100 places) by Swiss standards, on the outskirts of the city of Zurich. The facility for male adolescents offered a medium- to long-term stay. Training workshops were on the grounds, where various vocational apprenticeships were offered. During the period under study, the facility underwent several adaptations and conceptual changes: For example, a school and therapy ward was opened in 1970 and closed again twelve years later. In addition, various restructuring measures took place. In 1987, the facility was temporarily closed, only to be reopened with a new care model in cooperation with the psychiatric clinic. The proposed presentation examines change on two levels: First, within the city administration, which acted as the operator of institutions of residential childcare and was shaped by an official planning logic, and second, on the institutional level with a specific view on the Burghof. The paper asks about change within official and institutional dynamics. It asks about interactions, constellations of actors, and the contemporary historical context. Particular attention is paid to the establishment of an observation station in the Burghof and the discussion about a closed ward. The latter triggered a controversy not only in the Burghof but also at the level of the city administration. These examples of new concepts show how they were linked to structural changes and that the geographical location played an important role. Instead of the abolition of reformatories demanded by the generation of 68, a new or renewed version of them was enforced by means of spatial and conceptual modifications. Literature: Jenzer, S., & Meier, T. (2018). Die Zürcher Anstaltslandschaft 1876 – 2017. In: B. Gnädinger, & V. Rothenbühler (Hg.), Menschen korrigieren. Fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen im Kanton Zürich bis 1981 (S. 75–145). Chronos. von Arb, G., & Bischof, A. (1991). heim! – Streifzüge durch die Heimlandschaft. Offizin.06 - PräsentationPublikation Wohngruppen für junge Frauen in der Stadt. Ein Experiment(24.06.2023) Hörler, Daniela06 - PräsentationPublikation Arbeit und Berufsbildung als Bildungschancen nutzen(Kohlhammer, 2022) Schaffner, Dorothee; Huber, Sven; Calabrese, StefaniaArbeit wurde im Jugendhilfekontext klassischerweise als ein geeignetes „Erziehungsmittel“ erachtet, um Jugendliche auf den „rechten Weg“ zu bringen und auf die Anforderungen der Gesellschaft vorzubereiten. Vieles hat sich in der Heimerziehung geändert. Doch angesichts der hohen Bedeutung der formalen Ausbildung scheint es angebracht, die gegenwärtige Erziehungspraxis mit Bezug auf die Arbeit kritisch zu reflektieren. Wie sich an empirischen Ergebnissen zeigen lässt, finden sich noch Spuren des klassischen Verständnisses der Arbeitserziehung. Das Ziel der möglichst direkten Integration in die Berufsbildung oder Erwerbsarbeit setzt Fachkräfte unter Handlungsdruck und rechtfertigt pädagogisches Disziplinierungshandeln. Vor diesem Hintergrund wird dafür plädiert, die Funktion von Arbeit zu reflektieren und den Fokus stärker auf Bildungschancen durch Arbeitserfahrungen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten zu richten.04A - Beitrag Sammelband