Institut Sekundarstufe I und II

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  • Publikation
    Das Berufsfeld Pädagogik an der Fachmittelschule (FMS) im Vergleich zum Gymnasium als Zugangsweg zur Lehrer/innenbildung an Pädagogischen Hochschulen
    (2017) Hafner, Sandra
    In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird ein steigender Lehrkräftebedarf auf der Primarstufe prognostiziert - daher rückt aktuell die Rekrutierungsbasis der Institutionen der Lehrkräfteausbildung in den Fokus. In allen drei Ländern werden Primarlehrkräfte inzwischen auf Tertiärstufe an Universitäten und/oder Pädagogischen Hochschulen ausgebildet. Als ‘Königsweg’ in die Ausbildung gilt in der Schweiz die vom Gymnasium verliehene allgemeine Hochschulreife. Dennoch hat in den letzten Jahren ein zweiter, spezieller Schultyp auf Sekundarstufe II stark an Bedeutung für die Ausbildung von Primarlehrkräften gewonnen. Es handelt sich hierbei um die Fachmittelschule, welche im Jahr 2003/04 als hybrider Schultyp zwischen Allgemein- und Berufsbildung institutionalisiert wurde. In verschiedenen sog. ‘Berufsfeldern’ erhalten die Schüler/innen neben vertiefter Allgemeinbildung auch eine praxisbezogene Vorbereitung auf entsprechende Ausbildungen im Tertiärbereich – so auch auf die Ausbildung zur Primarlehrkraft. Obwohl dieser Schultyp gegenüber dem ‘Königsweg’ Gymnasium wiederholt mit Abwertungsprozessen konfrontiert ist, zeigt sich, dass die Fachmittelschule für die Ausbildung von Primarlehrkräften auf verschiedenen Ebenen immer stärker an Bedeutung gewinnt und somit u.a. einen zunehmend wichtigen Beitrag zur Deckung des Lehrkräftebedarfst auf Primarstufe leistet. Die Dissertation geht der Frage nach, welche Prozesse und Dynamiken in den letzten Jahren zum ‘Verlust’ des gymnasialen Königswegs und zum Bedeutungsgewinn der Fachmittelschule für die Ausbildung von Primarlehrkräften führten, und welche ‘Qualität’ i.S.v. spezifischem Profil diesem Schultyp im Vergleich zum Gymnasium innewohnt. Da sowohl die Definition von ‘Qualität’ als auch die interessierenden historischen Entwicklungen Resultat von Aushandlungs- und Koordinationsprozessen sind, wird auf den theoretischen Rahmen der ‘Soziologie der Konventionen’ zurückgegriffen. Dieser Ansatz führt divergierende und konfligierende Logiken der Bewertung, Handlung, und Legitimation sozialer Akteure auf verschiedene zugrundeliegende ‘(Qualitäts-)konventionen’ i.S.v. kulturellen Wertigkeitsordnungen zurück. Da sich ‘(Qualitäts-)konventionen’ auch als Tiefenstrukturen in Diskursen auffassen lassen, wird in methodischer Hinsicht ein wissenssoziologisch-diskursanalytisches Vorgehen mit handlungspragmatischer Ausrichtung verfolgt. Als Datenquellen dienen zentrale bildungspolitische Dokumente, Positionspapiere und Interviews mit beteiligten Akteuren sowie Experten. Für die Frage nach dem spezifischen Profil bzw. 'Qualität' der Fachmittelschule werden zudem in einer multiplen Fallstudie die beiden funktional äquivalenten Zugangswege Gymnasium und Fachmittelschule (sprach-)regional kontrastierend untersucht. Dafür werden verschiedene Datenquellen wie z.B. Mittelschulgesetze, Leitbilder, Feldnotizen und Interviews mit verschiedenen Zielgruppen (Bildungspolitik, Rektor/innen, Lehrpersonen, Schüler/innen) mit einbezogen.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Lehrer/innenbildung im hybriden Raum - Anforderungen an eine kooperative Professionalisierung
    (11/2017) Reintjes, Christian; Jünger, Sebastian
    Auf Seiten der Anforderungen an und Ziele von pädagogischer Professionalität hat in den letzten zwei Jahrzehnten ein erheblicher Klärungsprozess stattgefunden. International orientiert sich die Lehrerbildung derzeit stark an Standards und Kompetenzordnungen, um das erwartbare professionelle Handeln von Lehrpersonen zu beschreiben und auch zu beurteilen. Weniger gut geklärt ist die Frage nach der Genese und Entwicklung der intendierten Handlungskompetenzen und hier im Besonderen die Frage nach den institutionellen, curricularen und personellen Bedingungen, die Wissenserwerb und Kompetenzentwicklung der angehenden Lehrpersonen in der Phase der Ausbildung zwischen den beiden Lernorten Hochschule und Schule ermöglichen sollen. Wir möchten in unserem Beitrag vorschlagen, die Anforderungen an diese Bedingungen auf den Ebenen Institution, Curriculum und Person durch den lehrerbildnerischen Kernprozess des „Relationierens“ zu ordnen und konsequent aufeinander zu beziehen. Am Beispiel eines Studiengangs der einphasigen Lehrerbildung an der Pädagogischen Hochschule FHNW und dem Ausbildungsmodell „Partnerschulen für Professionsentwicklung“ berichten wir über die Konzeption und Implementierung eines hybriden Raums und die dadurch entstehenden Lerngelegenheiten für das Relationieren. In der individuellen Begleitung der Professionalisierungsprozesse angehender Lehrpersonen zeigt sich, dass entegen der Abgeschlossenheit von Kompetenzkatalogen die Kooperation im hybriden Raum in beiden Lernkulturen Hochschule und Schule Weiterentwicklungen und den Willen zur Veränderung braucht.
    01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift